"Partizipation heißt, Entscheidungen, die das eigene Leben und das Leben der Gemeinschaft betreffen, zu teilen und gemeinsam Lösungen für Probleme zu finden" (Richard Schröder)
In Kindertageseinrichtungen muss einiges entschieden werden: Was essen wir? Wie gestalten wir das Sommerfest? Welche neuen Spiele kaufen wir? Neben den Fragen, die die gesamte Gruppe betreffen, können Kinder auch täglich selbstbestimmt Entscheidungen treffen, darüber, wie viel sie Essen oder wie ihr Geburtstag gefeiert wird. Uns ist es wichtig, dass Kinder erfahren, dass sie gehört werden und dass sie mitbestimmen dürfe. Mädchen und Jungen erfahren in unseren Kitas Demokratie – so fördern wir die Bildung zu einem demokratischen Grundverständnis der künftigen Erwachsenen.
Als katholische Kindertageseinrichtungen nehmen wir einen kirchlichen und einen öffentlichen Auftrag wahr. Auf der Grundlage unseres christlichen Menschenbildes und unserer Orientierung an der Botschaft Jesu Christi erfüllen wir den gesetzlichen Bildungs-, Erziehungs- und Betreuungsauftrag. Unabhängig von Religion und Kultur begleiten wir Kinder gemeinsam mit deren Eltern ein Stück auf ihrem Weg.
Die Kindertageseinrichtungen im cts-Verbund richten ihre Arbeit am Saarländischen Bildungsprogramm aus. Der Bildungs-, Betreuungs- und Erziehungsauftrag wird mit offener Arbeit in Bildungsräumen realisiert. Dort finden Mädchen und Jungen anregungsreiches Material vor, um sich mit verschiedenen Themen auseinanderzusetzen und ihren Interessen zu folgen. Fachkräfte nehmen die Bildungsressourcen der Kinder angemessen wahr, sehen die grundsätzliche Lernbereitschaft in jedem Kind und unterstützen sie darin, ihre Interessen und Kompetenzen weiterzuentwickeln. So steht den Kindern viel Zeit zum Freispiel und für Bildungsprozesse in der Kindergruppe zur Verfügung. Dies wird ergänzt durch angeleitete Angebote, Aktionen, Arbeitsgruppen oder Projekte.
Die Beobachtung kindlicher Entwicklungs- und Bildungsprozesse ist Grundlage der pädagogischen Arbeit. Regelmäßig beobachten wir die Entwicklungsschritte der Kinder, ihre Interessen, Fragen und Themen. Es ist wichtig, genau hinzuschauen, um die vielen Entwicklungsschritte in den ersten Lebensjahren im Blick zu haben. Diese Beobachtungen werden dokumentiert. So können die Fachkräfte die Entwicklung der einzelnen Kinder sichtbar machen und sie in ihren aktuellen Interessen begleiten. Im Austausch im Team können auf dieser Basis auch Projekte für die Kinder initiiert werden. Für die jährlichen Entwicklungsgespräche mit den Eltern und Familien bilden die Beobachtungen die Grundlage.
Für die Kinder wird mit Eintritt in die Kindertageseinrichtung ein Portfolio angelegt. Dieses gehört die gesamte Zeit in der Kita dem Kind; Kind und Fachkraft bearbeiten das Portfolio gemeinsam. Im Portfolio werden die individuellen Bildungsprozesse des Kindes beschrieben: Mit Fotos, Kunstwerken, Zitaten, Geschichten und Beiträgen aus der Familie.
Die Mädchen und Jungen erleben den Glauben im Alltag durch ein Miteinander, das von Achtsamkeit, Respekt und Toleranz geprägtes ist, durch das gemeinsame Gestalten von christlichen Festen, beim täglichen Gebet vor den Mahlzeiten oder beim Erzählen von Jesus und seiner Botschaft. Feste und Gottesdienste gestalten wir oft in Zusammenarbeit mit der Pfarrgemeinde. Mit der Orientierung unserer Arbeit am christlichen Glauben unterstützen wir Kinder, sich eine religiöse Dimension zu erschließen und ermutigen sie, ihre eigene religiöse Identität zu entwickeln. Dabei bearbeiten wir die Themen kindgerecht und orientiert an den Bedürfnissen und Fragen der Kinder.
Lebenswelten von Kindern und ihren Familien sind vielfältig: Sie selbst oder ihre Eltern sind in Deutschland oder einem anderen Land geboren; sie haben eine unterschiedliche Hautfarbe. Sie sprechen eine andere Erstsprache als Deutsch und bringen unterschiedliche Religionen mit. Sie wachsen in Patchworkfamilien, nicht-ehelichen Familien, gleichgeschlechtlichen Partnerschaften oder Einelternhaushalten auf. Sie sind Jungen oder Mädchen, leben in geordneten oder prekären Verhältnissen. Sie haben Flucht erlebt oder Ausgrenzung oder wachsen in stabilen Umgebungen auf. Manche Kinder leben mit (drohenden) geistigen, seelischen oder körperlichen Beeinträchtigungen und Behinderungen. Wir nehmen in allen Einrichtungen Kinder mit (drohenden) geistigen, seelischen oder körperlichen Beeinträchtigungen und Behinderungen, sofern wir ihren Bedürfnissen entsprechen können. Die Kindertageseinrichtungen im cts-Verbund und ihre vielfältigen Angebote stehen jedem Kind offen. Mit unseren pädagogischen Konzepten gelingt es, allen Kindern die Möglichkeit zum selbstbestimmten, barrierefreien Lernen zu geben. Das bedeutet für uns gelebte Inklusion.
Mit dem Eintritt in unsere Kita beginnt für die Mädchen und Jungen die Vorbereitung auf die Schule. Die Kinder lernen durch Erleben, Handeln und Begreifen. Alle Angebote und Projekte sind auf die Entwicklung und Förderung der Kinder abgestimmt. Im letzten Jahr arbeitet die Kita eng mit der Grundschule im Einzugsgebiet zusammen („Kooperationsjahr“).
Informationen zum Kooperationsjahr finden Sie hier: https://www.saarland.de/dokumente/thema_bildung/Flyer_Kooperationsjahr_August_2016.pdf
Die Kinder in unseren Kindertageseinrichtungen wissen, woher ihr essen kommt und kennen die Zutaten. Sie können im Rahmen verschiedener Bildungsangebote bei der Zubereitung helfen, sie backen Brot und gestalten den Speiseplan mit. Die Kinder besuchen in Projekten den Wochenmarkt oder Erzeugerbetriebe im Saarland. Die Kitas achten auf eine gesunde und abwechslungsreiche Verpflegung. Essen ist bei uns mehr als Verpflegung: Wir pflegen die gemeinsamen Mahlzeiten als soziales und kommunikatives Ritual in der Kindergruppe.
Die Entwicklung des Denkens, der Gefühle und der Sprache geschieht bei Kindern schon von Geburt an über Bewegung. Mit unseren Bildungsräumen – drinnen und draußen – regen wir zu vielfältigen Bewegungsaktivitäten an.
Wir unterstützen durch tägliche Bewegungsmöglichkeiten die körperliche, geistige und seelische Entwicklung von Kindern: Bewegungsspiele, die Turnhalle, das Außengelände, Musik und Tanz, Räder und Bobbycars sowie Spaziergänge und Waldtage motivieren die Jungen und Mädchen und fördern nachhaltig die Freude an Bewegung.
Jeder Tag ist voll von Sprachschätzen!
Sprache ist eine der zentralen Kompetenzen, die Jungen und Mädchen erwerben müssen. Hierbei kommt der Kita und der Familie eine hohe Verantwortung zu. Im täglichen Miteinander wird die Schlüsselkompetenz Sprache gefördert.
Es gibt zahlreiche Schlüsselsituationen, die Gespräche mit Kindern ermöglichen. Die Fachkräfte nutzen diese Chancen und unterstützen im gemeinsamen Erleben die natürliche Sprachentwicklung der Kinder, denn das Kind erlebt Sprache da, wo sie angewendet und gebraucht wird. Wertschätzende und zugewandte Sprache intensiviert die Beziehung zu den Kindern. Die Fachkräfte hören den Mädchen und Jungen aufmerksam zu und lassen sich auf ihre Gedanken und Fragen ein. Ebenso entwickelt sich im Kontakt mit anderen Kindern die Kommunikationsfähigkeit. Die Fachkräfte schaffen dafür die notwendigen Voraussetzungen und sind begleitend dabei.
Beispiele für die zahlreiche Sprachschätze in unserem Kitaalltag sehen Sie hier: